Ein Maler schafft sich seine Welt
Gruppen nackter Menschen in der Natur – ohne erkennbare Gesichtszüge, ohne markante körperliche Eigenschaften, ohne Geschlecht. Teils voneinander abgewandt – teils einander zugeneigt – gelegentlich auch in Bewegung. Umgeben von einer Naturszenerie, die aus mehr oder weniger abstrakten Farb- und Formelementen besteht: Die so genannten Existenzbilder spielen eine herausragende Rolle im Werk des Malers Alfred Lehmann.
Insgesamt 118 Ölgemälde entstehen seit den späten 1940er Jahren zu diesem Themenkreis – und werden zu einem "Markenzeichen" des Stuttgarter Künstlers. Dabei verwandelt sich der Maler ganz in den Maler-Philosophen: Anders als die Landschaftsbilder, die Porträts, die Stillleben oder die Revuetanzbilder haben die Existenzbilder Alfred Lehmanns kein Gegenstück in der realen Welt. Sie sind Kunst-Werke im wörtlichsten Sinne – Visionen Lehmanns von einem Menschen, der zu sich selbst gefunden hat. Und zu einer neuen Harmonie mit der Welt, die ihn umgibt.
Figurenkomposition, 1953 Öl auf Hartfaser, 68 x 89,5 cm Privatbesitz, WVZ 194 |