Es geht ums Ganze
Ca. 660 Gemälde in Öl und mehrere hundert Zeichnungen, Pastelle und Aquarelle
umfasst das Lehmannsche Gesamtwerk, das über 6 Jahrzehnte hinweg – von ca. 1917
bis 1978 – entsteht. Ein enormer Zeitraum, in dem sich der Maler (bei
wechselnden Schwerpunkten) konsequent mit zeitlosen Themen beschäftigt: Mensch,
Landschaft, Stillleben.
Dabei ist Lehmann nahezu immer gegenständlich, aber – wenn "Ismen" überhaupt
ins Spiel gebracht werden sollen – nie naturalistisch, rein impressionistisch
oder expressionistisch.
Alfred Lehmann legt keinen Wert auf die oberflächliche Abbildung der Welt, auf
realitätsnahe Zeitkritik oder auf den Ausdruck eines momentanen emotionalen
Zustands. Lehmann geht es – im wörtlichsten Sinn – "ums Ganze". Wie ist sie
strukturiert, unsere Welt? Und wo steht der Mensch? Diese Frage versucht der
Maler, der Cézanne über alles bewundert, in seinem Werk künstlerisch "aufs
Tapet" zu bringen. Ein ehrgeiziges Vorhaben, das er mit großem technischen
Können (da sind sich alle seine Zeitgenossen einig!) und gelegentlich auch sehr
streitlustig angeht. Verfolgen wir Lehmanns Weg im Detail!