Ein Maler schafft sich seine Welt
Gruppen nackter Menschen in der Natur – ohne erkennbare Gesichtszüge, ohne
markante körperliche Eigenschaften, ohne Geschlecht. Teils voneinander
abgewandt – teils einander zugeneigt – gelegentlich auch in Bewegung. Umgeben
von einer Naturszenerie, die aus mehr oder weniger abstrakten Farb- und
Formelementen besteht: Die so genannten Existenzbilder spielen eine
herausragende Rolle im Werk des Malers Alfred Lehmann.
Insgesamt 118 Ölgemälde entstehen seit den späten 1940er Jahren zu diesem
Themenkreis – und werden zu einem "Markenzeichen" des Stuttgarter Künstlers.
Dabei verwandelt sich der Maler ganz in den Maler-Philosophen: Anders als die
Landschaftsbilder, die Porträts, die Stillleben oder die Revuetanzbilder haben
die Existenzbilder Alfred Lehmanns kein Gegenstück in der realen Welt. Sie sind
Kunst-Werke im wörtlichsten Sinne – Visionen Lehmanns von einem Menschen, der
zu sich selbst gefunden hat. Und zu einer neuen Harmonie mit der Welt, die ihn
umgibt.